Gudrun Mittermeier begibt sich auf die Reise in ein klangliches Abenteuerin einer neuen Sprache im Dialekt ihrer Kindheit und Jugend – auf Bayrisch. Geht das eigentlich – Popmusik in bayrischem Dialekt, die nichts gemein hat mit Alpenländle-Idyll? Es geht, weil Mittermeier mit dem Rückgriff auf ihre erste Sprache eine enorme Authentizität gelingt – am Ende hat man den Eindruck, die Künstlerin wirklich gesehen und auf ihrem Weg heimwärts begleitet zu haben. Zudem ist der Dialekt hier genauso Lautmalerei wie Vokabel. Ihre Töne bringen den ohnehin schon dunklen Liedern etwas Rauschhaftes, Unheilvolles bei. Dagegen haben andere Kompositionen etwas Schwebendes, Schwereloses. Es liegt ein tiefer Trost in der Intimität, doch trotzdem ist der Leichtigkeit nicht ganz zu trauen; in Mittermeiers Flüstern liegt, so scheint es, ein kleines bisschen Sterben. Man versteht, um was es geht – auch wenn man kein Bayrisch spricht.