Auf „Louisiana Leaf“ feilen The Marble Man weiter an ihrem konzentrierten, tintenschwarz funkelnden Sound. Da ist ein Stück wie „The Twins“, das wirkt, als müsse es erst noch auftauen und aus seiner Starre erwachen, bevor die Erzählung Fahrt aufnehmen kann, um schließlich wie ein Schiff auf hoher See im Sturm eines stetigen Crescendo zu versinken. Da sind Nummern wie das erhabene „Totem“ mit seinem New-Wave-Synth-Bass und seinen Galeeren-Trommeln, oder das versöhnliche „Ruby“ mit seiner magischen Gesangslinie. Die Band arbeitet dabei wie eine Reduktionsmaschine, kein Ton erklingt zu viel. Das Ergebnis sind Stücke, die in kein Format-Korsett gezwängt werden, sondern über die Ufer treten dürfen.